Ein Impuls zu: 2. Korintherbrief 12,9

Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

So ist Jesus! Ja, wirklich: so ist Jesus. Er verlangt nicht nur von Paulus und auch von uns, dass wir uns an seiner Gnade genügen lassen sollen und dass wir schwach sein sollen, damit seine Stärke in uns wirksam wird.

Nein! Er selber hat sein Leben auf dieser Erde auch so gelebt. Bis zum bitteren Ende. Als er nackt und zerschlagen am Kreuz auf Golgatha hing. Aber die Stunde seiner grössten Schwäche machte Gott zu seinem grössten Triumph.

In ihm wirkte die Kraft Gottes mächtig. Natürlich nicht so, wie es sich seine Anhänger gewünscht haben. Für sie waren ihre Träume vom Reich Gottes, das Jesus angekündigt hatte, wie Seifenblasen zerplatzt. Sie konnten bis dahin nur sehen, was sie vor Augen hatten – und das war Jesus, der wie ein Verbrecher ans Kreuz genagelt, sein Leben aushauchte. Es war die ultimative Niederlage. So sahen sie es.

Doch bei Gott war der Tod Jesu der grösste Sieg, der jemals in der Menschheitsgeschichte errungen wurde.

Ein Sieg, bei dem der Tod, der Teufel und sein Reich endgültig besiegt wurden. Ja wirklich, Jesus weiss, wovon er spricht und was er Paulus und auch uns mit seiner Forderung abverlangt. Jesus weiss, dass alle menschliche Stärke und Weisheit letztlich nur menschliche Ergebnisse bringen können. Und die, obwohl manchmal nützlich und schön anzusehen, bringen überhaupt nichts für Gott. Sie haben keinen „Ewigkeitswert“. Sie sind für nichts.

Warum nur sind wir dann so oft auf das Sichtbare fixiert? Auf die Kraft und Weisheit dieser Welt, die doch bei Gott nur Schwäche und Torheit ist?

Mein Gebet und meine Hoffnung für dieses neue Jahr ist, dass wir unsere Augen auf das Unsichtbare richten, denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig (2Kor 4,18). Das heisst, dass wir uns in Allem ganz auf Jesus verlassen (Joh 15,5) und uns willentlich von seiner Gnade abhängig machen (Joh 1,16).

Gehen wir dann ab und zu durch Leid und Drangsal, weil wir zu unserem Herrn Jesus stehen, dann, so hoffe ich, werden wir uns darüber freuen, weil wir wissen, dass gerade dann seine Kraft mächtig in uns wirkt.

Ein gutes und gesegnetes neues Jahr!

Euer Jürgen